Während die USA derzeit Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Kryptowährungen haben, zeigt sich die EU erfreulicherweise fortschrittlich. Seit über 2,5 Jahren arbeiten Politiker hier an der sogenannten MiCA-Regulierung.
MiCA steht für „Markets in Crypto Assets“. Diese Regulierung zielt darauf ab, den Kryptomarkt für Investoren sicherer zu machen und Unternehmen klare Regeln sowie Parameter zu bieten, um regulierte Produkte für Anleger bereitzustellen. Die Inhalte der MiCA-Regulierung sind umfangreich und sehr detailliert, doch das Wichtigste ist, dass Fortschritte gemacht werden und etwas geschieht.
Es bleibt abzuwarten, wie genau die Details umgesetzt werden, aber es ist erfreulich zu sehen, dass die EU sich dem Kryptomarkt öffnet und fortschrittlich denkt. Auch ich persönlich befürworte bestimmte Regeln und eine bessere Überwachung der Märkte. Dadurch werden unseriöse Akteure verdrängt und der Markt wird reifer und sicherer für Investoren.
Das regelt die neue Verordnung der EU-Kommission
MiCA soll die zuvor genannten Probleme aus der Welt schaffen. Standortnachteile dürfen nicht Bestandteil eines aufstrebenden Milliardenmarktes sein, denn auch die EU dürfte grundsätzlich an den Vorteilen der Blockchain-Technologie interessiert sein.
Mit der Europäischen Zentralbank (EZB) plant eines der Organe der EU bereits seit einiger Zeit eine eigene, digitale Bankenwährung. MiCA soll ab Ende 2022 gleichermaßen für Emittenten und Dienstleister aus der Kryptowelt gelten.
Die mehr als 150 Seiten lange Verordnung teilt die Krypto-Assets zunächst in wesentliche Kategorien ein. Bereits hier zeigt sich, dass nicht jede Kryptowährung und jeder Utility Token automatisch durch die „Markets in Crypto-Assets“ reguliert wird.
So stuft die EU-Kommission unter anderem Security Token Offerings (STO) als Assets ein, welches durch die zuvor bereits erwähnte MiFID reguliert wird.
„Wir sollten den digitalen Transformationsprozess aktiv gestalten und gleichzeitig potenzielle Risiken minimieren. Die Zukunft der Finanzwelt ist digital.“ – EU-Kommissar Valdis Dombrovskis (49).
Die meisten Krypto-Assets stuft die EU unter der Bezeichnung „E-Money Token“ ein. Blockchain-basierte Aktien und Anleihen dagegen fallen nach wie vor unter die „Markets in Financial Instruments“, da hier das Wertpapier im Fokus steht.
Die größten Auswirkungen wird MiCA dagegen auf Emittenten, Dienstleister und Handelsplätze haben. Diese müssen einer Informationspflicht nachkommen und zu ihren Produkten ein Whitepaper veröffentlichen.
Dieses muss das Unternehmen an die zuständige Finanzbehörde übermitteln. Eine inhaltliche Prüfung findet dagegen nicht statt. Überdies wird der Kryptomarkt an die bestehende Regulatorik der Kapitalmärkte angeglichen.
Dadurch lassen sich Marktmanipulationen und der Insiderhandel zukünftig ahnden und entsprechend bestrafen. Für den Handel mit Kryptowährungen könnte dies ein nicht unwesentlicher Vertrauensschub sein.